Am 14.04.2007 fand im Feuerwehrgerätehaus
Freilassing die jährliche Tagung der Atemschutzbeauftragten des
Bezirksfeuerwehrverbandes Oberbayern statt. Begrüßt wurden die aus dem
gesamten Regierungsbezirk angereisten Teilnehmer durch den Vorsitzenden
des Bezirksfeuerwehrverbandes Oberbayern Gerhard Bullinger und den
Bürgermeister der Stadt Freilassing Josef Flatscher.
Der Fachbereichsleiter Atemschutz des BFV
Oberbayern, Rainer Englmeier, wandte sich mit einem Überblick des
Tagesablaufs an die Teilnehmer und leitete so die Reihe von interessanten
Fachvorträgen ein. Herr Thomas Roselt vom Bayerischen
Gemeindeunfallversicherungsverband erläuterte, unterstützt von einer
umfangreichen Präsentation, die Vorgaben des Unfallversicherungsträgers im
Zusammenhang mit Atemschutzeinsätzen. Ein Hauptaugenmerk des Vortrags lag
hierbei bei dem Thema Gefährdungsbeurteilung. Die Anwendung dieses
Verfahrens ermöglicht es Feuerwehrführungskräften Gefahren im
Atemschutzeinsatz abzuschätzen und entsprechende Gegenmaßnahmen
einzuleiten.
Kreisbrandmeister Hans Bernhard aus dem
Landkreis Altötting stellte einen Einsatzbericht aus dem Jahr 2005 vor.
Beim Brand eines Hotels in Burghausen wurde ein Atemschutzgeräteträger
durch den rasanten Brandverlauf verletzt. Nur der guten Schutzkleidung war
es zu verdanken, dass der verletzte Feuerwehrangehörige den Unfall ohne
bleibende Schäden überstanden hat.
Zu dem bedauerlichen Brand in der Uni
Göttingen, bei dem im Vorjahr ein Atemschutzgeräteträger sein Leben lassen
musste, wurden durch Kreisbrandmeister Rainer Englmeier aus dem Landkreis
Mühldorf erste Erkenntnisse zum Einsatzverlauf weitergegeben. Aus dem
präsentierten Bildmaterial konnte die Intensität des Brandes und die
einhergehende Verrauchung gut nachvollzogen werden.
Um bei solchen Brandeinsätzen mit
verletzen Atemschutzgeräteträgern schnell und umfangreich Hilfe Leisten zu
können, werden bei Atemschutzeinsätzen standardmäßig Sicherheitstrupps
bereitgestellt. Das von der Feuerwehr Freilassing erarbeitete
Sicherheitstruppkonzept wurde sowohl technisch als auch taktisch von
Michael Brandl vorgestellt. Auf
der Internetseite www.atemschutz.org , die vom Freilassinger
Atemschutzteam betrieben wird und von Michael Brandl vorgestellt wurde,
ist dieses Sicherheitstruppkonzept zum Download verfügbar.
Pfarrer Martin Garmaier aus Waldkraiburg,
selbst Feuerwehrdienstleistender, referierte mit dem Vortragstitel
„Verbrannte Seele“. Die Betreuung von Einsatzkräften nach belastenden
Einsätzen mit Verletzten oder gar Toten ist wichtig und gewinnt zunehmend
an Bedeutung. Das Erkennen von psychischen Belastungen und der richtige
Umgang mit betroffenen Feuerwehrangehörigen wird von
Feuerwehrführungskräften in Zukunft immer mehr erwartet werden.
Nach einer gemeinsamen Mittagspause wurde
im Hof des Feuerwehrgerätehauses durch Michael Brandl und seine Helfer von
der Feuerwehr Freilassing die „Flash-Over-Box“ vorgeführt. Bei dieser Box
handelt es sich um ein Gerät, mit dem Rauchdurchzündungen, wie sie bei
jedem Brandereignis auftreten können, eindrucksvoll vorgeführt werden
können. Diese Box wird beispielsweise im Berchtesgadener Land zur
Grundausbildung von Atemschutzgeräteträgern verwendet und findet immer
wieder sehr positiven Anklang.
Die Atemschutzübungsstrecke im
Feuerwehrgerätehaus Freilassing wurde durch Walter Niederbauer
vorgestellt. Bei der Freilassinger Übungsstrecke handelt es sich um eine
tatsächlich eingerichtete Wohnung, die zu Übungszwecken zur Verfügung
steht. Atemschutzgeräteträgern wird hier ein realitätsnahes Üben unter
sicheren Bedingungen ermöglicht.
Dem Vortrag von Klaus Hornberger zur
Zertifizierung von Atemschutzgeräten schloss sich ein allgemeiner
Diskussionsteil an. Neben der organisatorischen Handhabung der jährlichen
Belastungsübungen in den verschiedenen oberbayerischen Landkreisen wurden
aktuelle Themen diskutiert.
Nach einem mit vielen Fachthemen gefüllten
Tag und neuen Informationen im Gepäck traten die Teilnehmer die Reise
zurück in ihre Heimatlandkreise an. Bilder zur Veranstaltung finden Sie in unserer Bildergalerie!
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