Rauchentwicklung in der Grundschule am Georg-Wrede-Platz in
Freilassing. Mit dieser Meldung wurde die Feuerwehr Freilassing am vergangenen
Donnerstag zur Übung aufgerufen.
Die Feuerwehrmänner rückten mit fünf Einsatzfahrzeugen zum
Übungsobjekt aus. Dort angekommen erkundet der Zugführer die Lage und stellte
fest, dass im Bereich des an das Schulhaus angebauten Wohngebäudes ein Brand
ausgebrochen war. An Fenstern im ersten und zweiten Stockwerk des Gebäudes
riefen Menschen panisch um Hilfe, da Sie vom Rauch eingeschlossen waren. Ein
Betreten des Gebäudes war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich, da das
Treppenhaus mit Rauch gefüllt war.
Als erste Maßnahme brachte die Mannschaft des
Hilfeleistungslöschfahrzeugs den so genannten Sprungretter an der rechten
Gebäudehälfte in Stellung um eine Person im ersten Obergeschoss retten zu
können. Nachdem das Rettungsgerät aufgeblasen und unter das Fenster geschoben
war, sprang die Person (dargestellt durch eine Übungspuppe) aus dem Fenster und
konnte so dem dichten Rauch entkommen.
Zeitgleich rettete die Besatzung der Drehleiter die im
zweiten Obergeschoss befindliche Person über das Fenster.
Zwei weitere Löschfahrzeuge der Freilassinger Feuerwehr
bereiteten jeweils Löschangriffe in das Gebäude vor. So gingen Feuerwehrmänner
ausgerüstet mit Atemschutzgeräten sowohl in den Keller, als auch in die oberen
Geschosse des Gebäudes vor. Hauptaugenmerk galt hierbei der Suche nach weiteren
Personen und der Bekämpfung des Brandes. Nach kurzer Zeit konnte bereits der Brandherd
im Keller lokalisiert und eine weitere vermisste Person im Obergeschoss
aufgefunden und gerettet werden.
Der Kommandant der Freilassinger Feuerwehr übernahm
zwischenzeitlich die Einsatzleitung und forderte die Feuerwehr Ainring zur
Unterstützung nach. Das hierbei in den letzten Wochen beübte SET-Konzept (SET =
Schnell-Einsatz-Team) konnte in dieser Übung erstmals auf seine
Praxistauglichkeit geprüft werden. In einer speziellen Kooperation mit der
Nachbarfeuerwehr Ainring ist es den Freilassinger Einsatzkräften möglich,
Personal und Ausrüstung anzufordern, um bei auftretenden Notfällen im
Atemschutzeinsatz schnell eingreifen zu können. Ebenso kann die Feuerwehr
Ainring im umgekehrten Fall entsprechende Verstärkung aus Freilassing bekommen.
Die Ainringer Einsatzkräfte gingen mit vier voll
ausgerüsteten Atemschutzgeräteträgern und umfangreicher Zusatzausrüstung, wie
zum Beispiel einer Wärmebildkamera, in Bereitstellung.
Um das Schnell-Einsatz-Team aus zum Einsatz zu bringen wurde
vom Übungskoordinator ein Notfall im Atemschutzeinsatz eingespielt. Ein im
Keller des Gebäudes arbeitender Trupp wurde angewiesen, eine Bewusstlosigkeit
darzustellen und mit einer Notfallmeldung weiteres Personal zur Rettung
anzufordern.
Innerhalb kurzer Zeit bekamen die Ainringer Kollegen durch
den Zugführer der Freilassinger Feuerwehr eine Einweisung in die Lage und den
Auftrag zur Rettung des verunglückten Atemsschutztrupps. Die Suche und Rettung
des Trupps ging schnell vonstatten. Außerhalb des Gebäudes wurde der „bewusstlose“
Atemschutzgeräteträger medizinisch erstversorgt.
Nach weiterer Suche konnte im Kellerbereich auch die letzte
vermisste Person aufgefunden und gerettet werden.
Zur Dokumentation des Einsatzes und zur Unterstützung des
Einsatzleiters war auch der Einsatzleitwagen der Freilassinger Feuerwehr in die
Übung eingebunden. Die EDV-gestützte Einsatzbearbeitung hat sich auch in dieser
Übung wieder als äußerst hilfreich erwiesen.
Nach der Übung zeigten sich Kommandant Hans Zimmermann und
der Übungsleiter Michael Brandl zufrieden mit dem Ablauf der Übung. Sowohl die
Rettung der Personen, als auch die routinierte Zusammenarbeit mit der Ainringer
Wehr fanden große Anerkennung. Für die eingesetzten Feuerwehrkräfte bot die
Übung auch eine gute Möglichkeit, das „Objekt Grundschule“ besser kennen zu lernen.
Bei realen Einsätzen im Schulhaus können so wertvolle Minuten eingespart und Einsatzmaßnahmen
schneller durchgeführt werden.