Kellerbrand mit Flashover
(K)ein normaler Einsatz
Der nachfolgende Einsatzbericht soll
Feuerwehr-Führungskräfte, Atemschutzgeräteträger, aber auch jeden
Feuerwehrdienstleistenden ansprechen. Er soll aufzeigen, wie schnell aus
einem „ganz normalen“ Feuerwehreinsatz ein „lebensgefährlicher“
Einsatz werden kann. Der Bericht soll eine Warnung sein im Einsatz stets
vorsichtig und wachsam zu sein, damit mögliche Gefahren rechtzeitig
erkannt werden und „Leib und Leben“ des Feuerwehrmanns oder der –frau
unversehrt bleiben.
Einsatzobjekt:
Einfamilienhaus in Übersee, Ringstraße
Alarmierung:
Am Freitag, 27.02.04 um 15.04 Uhr wird die FF Übersee mit „Alarmstufe
1“ alarmiert. Meldung: Rauchentwicklung im Keller, Übersee, Ringstraße
49 um 15.06 Uhr TLF 16/25 aus um 15.07 Uhr TLF 16/25 an kurz darauf Land
2/2 und Land 2 an laut Ausrücke-Ordnung folgen LF8 / MZF / RW2 / GWN
Lage:
Rauch aus einer unterkellerten Doppelgarage,
dieser leichte, graue, helle Rauch steigt aus den Kellerschächten bzw.
–fenstern auf. Der Hauseigentümer teilt mit, dass sich keine Personen
im Kellerbereich befinden. Im Heizungsraum soll ein kleiner Teil einer
Isolierung zwischen den Wasser-Pufferspeichern, hinter einer
Holzverschalung, brennen.
Einsatzablauf:
Zwei Mann des TLF rüsten sich mit PA aus; eine
B-Leitung mit Verteiler wird bis zur Einfahrt des Brandobjekts verlegt.
Dann weitere Lageerkundung:
PA-Trupp geht mit C-Rohr über einen
Kellerschacht im Garagenboden (zum Brennholzabwerfen) vor. Um 15.09 Uhr
LF8 an!
2. PA-Trupp rüstet sich aus
Besatzung LF8 unterstützt TLF-Besatzung (Lüfteraufbau...)
3. PA-Trupp rüstet sich aus (Sicherungstrupp)
um 15.13 Uhr MZF an; um 15.14 Uhr RW 2 an;
15.15 Uhr GW-Nachschub an
Einsatzleitung wird beim MZF gebildet: 2. Kdt. der FF Übersee und KBI König
Atemschutzsammelstelle wird beim LF8 Übersee
eingerichtet:
verantwortlich: 2. Atemschutzwart der FF Übersee
Überdrucklüfter wird eingesetzt. Entlüftungsgerät
vom RW2 wird direkt am Kellerfenster eingesetzt.
Meldung vom Atemschutztrupp: „Hinter einer
Holzverschalung starke Rauchentwicklung, aber kein offenes Feuer zu
sehen. Stellenweise glimmt Isoliermaterial.“ Atemschutztrupp entfernt
mit einer Brechstange die Holzverschalung und löscht die Glutnester ab.
Aufgrund der unübersichtlichen Lage und weil
wegen des immer stärker werdenden Rauches mit einem erhöhten Bedarf an
Atemschutzgeräteträgern zu rechnen ist , entscheidet die
Einsatzleitung auf „Alarmstufe 2“ zu erhöhen. Dadurch werden die
Feuerwehren Grabenstätt, Grassau und Unterwössen mit DL und TLF),
sowie zusätzlich der GWA der FF Traunstein angefordert.
Die Alarmierung erfolgt um 15.37 Uhr über die
Einsatzzentrale der Polizei-direktion Traunstein.
Inzwischen sind drei Atemschutztrupps eingesetzt. Der 2. Atemschutztrupp
hat gerade eine Motorsäge zur Einsatzstelle gebracht und der, als
erstes eingesetzte Atemschutztrupp will die Einsatzstelle dem 3. Trupp
übergeben, als die Trupps (!!dank guter Schulung und Ausbildung!!) die
Vorzeichen eines Flash-Over erkennen. Alle drei Trupps verlassen sofort
die Einssatzstelle = Keller.
Nur ihrer kompletten Schutzausrüstung (Überjacke,
Nomex-Haube usw.) und der richtigen Entscheidung, sich unverzüglich und
schnell aus dem Keller zurückzuziehen ist es zu verdanken, dass keiner
der eingesetzten Feuerwehrkameraden ernstlich verletzt wird.
Wolfgang Steiskall, einer der eingesetzten
Atemschutzträger, beschreibt den Einsatz:
Am 27.02.2004 wurde ich und meine Kameraden der
Feuerwehr Übersee um ca. 15:00 Uhr zu einem Kellerbrand in Übersee mit
der „Alarmstufe 1“ alarmiert. Ich möchte die, an diesem Tag
erlebten Ereignisse schildern, die mich seither immer wieder beschäftigen.
Ich war nicht weit vom Feuerwehr-Gerätehaus
bei der Arbeit beschäftigt, als der „Piepser“ ging und ich mich
sofort zu Fuß in Richtung Gerätehaus auf den Weg machte. Ich traf als
Erster am Gerätehaus ein und hatte beim Hinüberlaufen schon die
Einsatzmeldung „Rauchentwicklung im Keller ...“ mitgehört. Schon in
diesem Moment war mir klar, dass ich als einer der Ersten mit dem TLF
als PA-Träger eingesetzt werden würde.
Wir besetzten das TLF und auf der Anfahrt rüsteten
wir uns als erster Trupp mit PA-Masken und Nomex-Haube aus. Am
Einsatzort angetroffen, legten wir unsere PA-Geräte an und begaben uns
zur Garage, an dessen Seitenwand ein größerer Schacht in den Keller führte.
Eine Brechstange hatten wir mitgenommen, da uns der Hauseigentümer
mitteilte, dass es hinter einer Holzverschalung rauchte und diese
entfernt werden müsse, um an den Brandherd zu gelangen. Des weiteren
hatten wir trotz der Helmlampen noch eine Handlampe mitgeführt.
An ein Handfunksprechgerät (HFG) hatte ich in
diesem Moment nicht gedacht, obwohl es uns bei einer
Atemschutzunterweisung ans Herz gelegt wurde. Das passiert mir
hoffentlich nicht noch einmal, denn die Kommunikation mit der Außenwelt
ist in der nachfolgend beschriebenen Situation das „A und O.“ Es
erleichtert das Arbeiten als erster Trupp wesentlich, vor allem was die
Situation und das benötigte Material betrifft. Auch die Einsatzleitung
wird mit regelmäßigen Rückmeldungen besser über das weitere Vorgehen
Informiert.
Das bereitgestellte C-Rohr ließen wir in den
besagten Schacht hinunter und begaben uns mittels einer Leiter, die
bereits dort aufgestellt war, in den Keller. Im Gang war ein kleiner Lüfter
vom Hausbesitzer aufgestellt worden um den bereits entstandenen
Brandrauch abzuführen.
Die Sicht war zu diesem Zeitpunkt gut und
machte eine aufrechte Vorgehensweise unter Mitnahme des C-Rohres möglich.
Wir gingen bis zu der besagten Holzverkleidung in dem betroffenen Raum.
Dort angekommen sah ich an der Decke eine Verkleidung, aus der gräulicher
Rauch austrat. Eine offene Flamme war nicht zu sehen. Zu diesem Zeitraum
war uns nicht bekannt, was sich hinter dieser Verkleidung befand. Ich
kann mich erinnern, dass mein Kamerad etwas von einer Sauna sagte, aber
sich wohl auch nicht sicher war. Ein Lichtschachtfenster war bereits geöffnet,
aus dem der Rauch entweichen konnte. Die Sicht in diesem Raum war
relativ gut und ich machte mich, unter Schutz meines Kameraden der das
Strahlrohr bediente, mit der Brechstange daran die ersten Holzbretter
von der Seite des Kellerschachtes her, zu entfernen. Dies erwies sich
als relativ mühevoll, da es sich um Nut- und Federbretter handelte, die
an Holzleisten an der Decke und am Boden mit Holzschrauben befestigt
waren. Des weiteren war es relativ eng.
Ich kann mich auch noch an zwei Thermostate
erinnern, die in der Verschalung waren. Ich hatte sie herausgezogen und
am Schacht abgelegt, um sie nicht zu beschädigen. Schon nach Entfernen
der ersten Bretter verdichtete sich der Rauch. Die entfernten Bretter
warf ich durch den Lichtschacht nach draußen und wir sahen das es sich
um eine „Isolierung“ aus Schaumstoff handelte, die aber – bis auf
einige verkohlte Stellen - unversehrt zu sein schien.
Die ersten, rot schimmernden Glutnester,
begleitet von kleinen Flammen, machten sich am Boden bemerkbar. Mit dem
bereitgestellten C-Rohr spritzten wir unter die Isolierung am Boden, in
der Hoffnung damit erste Löscherfolge verzeichnen zu können. Im selben
Moment jedoch, schossen über uns Flammen hinter dieser Deckenisolierung
heraus. Auf den Knien traten wir den Rückzug an, versuchten aber
gleichzeitig diese Flammen an der Decke mit Wasser zu bekämpften. Es
wurde zum ersten mal richtig warm um uns herum und der Rauch verdichtete
sich zusehend. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich ein ungutes Gefühl. Man
sieht vom Brandherd so gut wie gar nichts, aber beim Versuch etwas abzulöschen,
treten Stichflammen hervor. Was erwartet uns noch und wie sieht es
hinter der Holzwand weiter aus. Die Situation beruhigte sich schnell
wieder, aber die Sicht war durch den nun aufgetretenen Rauch sehr
schlecht geworden.
Wieder vorgerückt bemerkte ich das sich
geschlossene Kellerfenster, was ich sofort wieder öffnete und mit einem
Keil sicherte. Der entstandene Rauch konnte nun wieder abziehen und die
Sicht verbesserte sich wieder. Wir machten uns daran die ersten Teile
dieser Schaumstoffverkleidung zu entfernen und gleichzeitig abzulöschen.
Die Schaumstoffteile „entsorgten“ wir durch den Kellerschacht. Das
war alles andere als einfach, denn niemand konnte die Teile am Fenster
entgegennehmen - wegen des starken Rauches, der aus dem Schacht quoll.
Wir entfernten weitere Bretter, um an den
Brandherd zu kommen, der wieder nicht wirklich ersichtlich war. Wieder
bot sich selbe Situation: Am Boden waren Flammen zu sehen, die ich
diesmal versuchte zu löschen, da wir uns abgewechselt hatten. Wieder
schossen über uns, an der Decke Flammen hinter der Isolierung hervor,
die wir ablöschten beziehungsweise kühlten. Ein zweiter Trupp war
inzwischen eingetroffen und die Sicht war wiederum sehr schlecht
geworden. An einem elektrischen Schalter in der Holzverkleidung
angekommen, entschlossen wir uns, von der anderen Seite die ersten
Bretter zu entfernen. An der Seite sah ich es bereits Rot schimmern und
wies meinen Kameraden darauf hin. Dieser wies den zweiten Trupp an, eine
Kettensäge zu holen, damit wir die Holzverkleidung schnell entfernen
konnten, um an den eigentlichen Brandherd, der wohl tiefer lag, zu
gelangen. Die Sicht verbesserte sich wieder etwas und ich hatte einmal
kurz Zeit, um an die Decke zu blicken. Für mich sah diese aus, als wäre
sie schwarz verrußt, was sich aber als eine schwarze Schicht Brandrauch
herausstellte. Ich streckte meine Hand nach oben, um zu sehen ob es dort
heiß war. Dem war nicht so, was mich wieder etwas beruhigte. Man konnte
diesen Rauch mit der Hand verwirbeln, aber er legte sich dann wieder an
der Decke ab.
Da unser Luftvorrat nicht mehr ausreichend war
machten wir uns zum Rückzug bereit und gingen zurück in den Gang um
den nachfolgenden Trupp einzuweisenIch kann mich nicht mehr an jedes
Detail erinnern, aber ich versuche den weiteren Ablauf so gut es geht zu
beschreiben.
Beim Verlassen in Richtung des Schachtes, aus
dem wir eingestiegen waren - die Sicht war hier noch relativ gut - kam
mir mein Bruder mit dem zweiten Trupp entgegen. Mein Truppführer war zu
diesem Zeitpunkt immer in meiner Nähe. Am Eingang zu diesem Schacht
wartete ich auf meinen aufschließenden Kameraden um dann gemeinsam den
Schacht zu verlassen. Der zweite Trupp war in der Zwischenzeit wohl in
den Raum vorgedrungen, als ich vom Truppführer dieses zweiten Trupps
nur noch „ Raus, raus, raus,...“ rufen hörte. Die Sicht war dort
„so gut wie null“ und es drang hinter mir (vom der Brandstelle her)
dichter tiefschwarzer Rauch nach. Der zweite Trupp ist wohl an mir
vorbei und in Richtung Schacht um ins Freie zu gelangen. Mein Kamerad
wollte nur noch schnell das Strahlrohr schließen, das in der Eile noch
offen war. Mein Schreien, dass dies doch egal sei und wir hier raus müssen,
hörte er nicht. Dann wurde es auf einen Schlag völlig dunkel um mich
herum und ich ging in die Knie. Innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde
wurde es so schlagartig heiß, dass ich an meinen Kopf durch die
Nomexhaube die Hitze spürte.
Ich war in diesem Moment völlig
orientierungslos am Boden kauernd und wusste nicht, wie es meinen
Kameraden ging. Ich kann nicht beschreiben, wie ich mich in diesem
Moment gefühlt habe. Einerseits hatte ich wirkliche Angst – um mich
und meine Gesundheit, gleichzeitig wusste ich, dass so gut wie kein
Restdruck mehr in meiner PA-Flasche war und andererseits sorgte ich mich
um meinen Kameraden, der ja noch da drinnen sein musste. Die Situation
war für mich völlig unüberschaubar. Ich rief nur noch den Namen
meines Kameraden und fuchtelte mit meiner Handlampe, die mir vom ersten
Trupp überlassen wurde, herum - in der Hoffnung das diese gesehen wird.
Ich selbst konnte das Licht dieser Lampe kaum wahrnehmen, so stockdunkel
war der dichte Rauch. Nichts - niemand kam - keine Antwort!!.
Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe,
aber ich kroch tastend zu der Leiter am Schacht, die ich auch erreichte.
Ob ich mich am Schlauch orientiert habe, kann ich nicht mehr sagen. Der
Lichteinfall durch das große geöffnete Garagentor und dem offenen
Schacht waren gleich Null. Ich erinnere mich daran, dass ich mich
fragte, wie es sein kann, das es selbst am Ausstieg so extrem dunkel
sein konnte, wo doch alles offen war?
Als ich mich halb auf der Leiter befand, rief ich abermals nach meinen
Kameraden und bekam endlich so etwas wie eine Antwort. Ich kletterte
weiter hoch und erst oben hatte ich wieder wirklich Orientierung, als
ich die Handlampe hinaus warf und nach draußen stieg.Ich lief ein paar
Schritte weiter und ging dann auf die Knie. Im Augenwinkel bekam ich
mit, dass mein Kamerad aus dem Schacht stieg, was für mich eine
Riesenerleichterung war.
Ich nahm den völlig verdreckten Helm und die
Maske ab, als mich jemand packte und mich weiter weg vom Brandrauch, der
mir im Hals kratzte, brachte.Da war dann nur noch die nächste Frage die
mich beunruhigte. Wo war mein Bruder.Einer der Kameraden beruhigte mich
damit, dass er bereits sein Gerät einsatzklar mache.Wir wurden zum
Notarzt gebracht, der unsere Personalien aufnahm und unseren
Sauerstoffgehalt im Blut überprüfte. Wir bekamen noch ein Spray zum
Inhalieren und machten uns daran die Gerätschaften wieder einsatzklar
zu machen.
Für mich war das der erste Einsatz dieser Art
und um eines bin ich sehr froh: Erstens um die neuen Einsatzanzüge und
zweitens um die Nomex-Haube, die ich auf hatte. Denn es wurde wirklich
sehr heiß um die Ohren. Nicht daran zu denken, was ohne diese
entsprechende „persönliche Schutzausrüstung“ hätte passieren können.
Fehler sind mir bei unserem Vorgehen Fehler
nicht bewusst. Wir haben unser Bestes getan, um die Schwere des
Einsatzes zu vermindern. Dies ist uns leider nicht gelungen, was mir
aber nicht so sehr Gedanken macht, da ich mir keiner wirklichen Fehler
bewusst bin. Vielmehr sind es die Eindrücke, die ich bei diesem Einsatz
miterlebt und gefühlt habe, sowohl physisch, als auch psychisch.
Man kann solche Brände oder vielleicht besser
Schwelbrände nicht wirklich üben, da jede Situation eine andere
Vorgehensweise benötigt. In diesem Fall kamen wohl einige verschiedene
Dinge zum Tragen, die zu dem beschriebenen Ausgang geführt haben.
Ich werde mir mit Sicherheit beim nächsten
Einsatz als Atemschutzträger meine Gedanken machen. Aber ich bin mir
sicher, auch da wieder mein Bestes zu geben, und aus dem Erlebten zu
lernen.
Wolfgang Steiskall
Nach der Durchzündung und der einhergehenden
starken Rauchentwicklung ist kein Innenangriff mehr möglich. Die
Einsatzleitung entscheidet sich für das Fluten des Kellerraumes mit
Mittelschaum.
um 15.47 Uhr FF Grabenstätt an =Abschnitt
Schaum/Löschangriff
um 15.47 Uhr FF Grassau an = Abschnitt Überdruckbelüftung
um 15.52 Uhr FF Unterwössen an = Bereitschaft
um 16.06 Uhr FF Traunstein GWA an =
Atemschutzsammelstelle und Registrierung
um 16.07 Uhr Land 1 an = bei Einsatzleitung.
Erst nach dem kompletten Fluten des Raumes mit
Schaum ist ein Löscherfolg zu erkennen. Um 16.53 Uhr „Feuer aus,
Wasser halt, Lüfter aus!“
Von ca. 17.00 Uhr bis 18.00 Uhr sind die
Feuerwehren damit beschäftigt, den Kellerbereich mit einer
Schmutzwasserpumpe und zwei Tauchpumpen auszupumpen. Der Wasserschaden
kann auf ein Minimum beschränkt werden.
Zwischen 18.45 Uhr bis 19.00 Uhr rücken die
Feuerwehr Grassau, Grabenstätt, Unterwössen und Traunstein ab.
Einsatzende um ca. 19.45 Uhr.
Zusammenfassung:
Neben den eingesetzten 75 Mann der Feuerwehren
aus Übersee, Grabenstätt, Grassau und Unterwössen waren der GWA der
Feuerwehr Traunstein, ein Notarzt und mehrere Rettungs- und
Krankenwagenbesatzungen im Einsatz.
Zwei Feuerwehrmänner und vier weitere Personen
wurden leicht verletzt (Rauchvergiftung). Die Verletzten wurden vor Ort
ambulant versorgt (Inhalationsspray). Eine stationäre Aufnahme in eine
Klinik war nicht erforderlich.
PA-Kräfte: Elf Trupps im Einsatz sowie zwei
Trupps auf Bereitschaft
Schlussbemerkung:
Wie bereits erwähnt ist es nur der guten
Ausbildung (frühe Erkennung des Flash-Over) und der Tatsache, dass alle
Atemschutzgeräteträger ihre komplette Schutzausrüstung (Überjacke,
Hitzeschutzhaube..) trugen zu verdanken, dass keiner der Atemschutzgeräteträger
verletzt wurde.
Mit diesem Einsatzbericht will ich alle
Feuerwehrkameraden „aufrütteln“.
Zu oft, so glaube ich, werden Einsätze zu sorglos „abgearbeitet.“
Der aufgezeigte Einsatz hat allen eingesetzten
Einsatzkräften drastisch vor Augen geführt, wie gefährlich der alltägliche
Feuerwehrdienst werden kann. Die Tatsache, dass die Freiwilligen in den
Feuerwehren zu jeder Tages- und Nachtzeit und bei jedem Einsatz ihr
Leben für andere Menschen riskieren, ist viel zu wenig bekannt bzw.
findet leider nicht die Anerkennung, die dafür notwendig, wünschenswert
und angebracht wäre.
Wenn es entsprechend honoriert werden würde,
dass freiwillig Dienstleistende in ihrer Freizeit ihr Leben riskieren,
um anderen Menschen zu helfen, dann dürfte es eigentlich nicht
vorkommen, dass in Gemeinderatssitzungen lang und breit debattiert wird,
wenn Feuerwehren die Anschaffung von dringend benötigen Ausrüstungen
beantragen. Und es kommt sogar vor, dass die Anschaffung dieser oft
lebensschützenden Ausrüstungen in Frage gestellt wird...! Die
Feuerwehrkameraden brauchen die Ausrüstung nicht, weil sie sich gerne
mit teurem und modernem Gerät „schmücken“ wollen, sondern um in
Not geratenen Mitmenschen effektiv helfen zu können, ohne dabei ihre
Gesundheit auf das Spiel zu setzen.
Georg König
Kreisbrandinspektor
Links zu diesem Einsatzbericht:
FF
Übersee
FF
Grabenstätt
FF
Traunstein
KFV
Traunstein
Ein herzlicher Dank für die
Erlaubnis zur Veröffentlichung dieses Berichts gilt Bernhard
Huber von www.kfv-traunstein.de